Musterlösungen
Aufgabe 1

Unsere Organisation beschreibt ein IT-Unternehmen mit mittlerem Bekanntheitsgrad und mittlerer Unternehmensgröße. Das Unternehmen zeichnet sich insbesondere durch die Innovationen hinter den Software-Produkten aus und ist somit häufig erster auf dem Markt.
Außerdem steht unser Unternehmen für erstklassigen Kundenservice und das Personalisieren von Software für Kunden auf Anfrage.
Für unser Unternehmen sind demnach die entscheidungsberechtigten Akteure das IT-Management, der Vorstand und der/die Vorstandsvorsitzende, die Kunden sowie auch andere Abteilungen für sich, wie beispielsweise die Kundenbetreuung oder die Finanzen und Buchhaltung.
Unter den IT Principles versteht man die grundlegende Rolle der IT für das Beispiel-Unternehmen. Da unser Unternehmen ein IT-Software-Hersteller ist, spielt die IT eine wichtige Rolle im Unternehmen. Aufgrund dessen liegt die Entscheidungsgewalt über die-IT Principles bei der Business Monarchy, also bei dem Vorstand. Dafür diskutieren vor jeder großen Entscheidung das IT-Management und der Vorstand über Möglichkeiten der
Umsetzung, sodass auch IT-Fachleute in wichtige Änderungen und Entscheidungen mit eingebunden werden.
Die IT Architecture beschreibt, wie sich die Integration und die Standardisierung der IT-Architektur des Unternehmens verhält. Hierbei wird in unserem Unternehmen bei
Entscheidungen auch das Prinzip der IT-Duopoly gesetzt. Dabei wird die Entscheidung immer von dem Vorstand gemeinsam mit IT-Spezialisten und, wie hier, dem IT-Management, getroffen. Dafür bespricht sich jedoch vorerst nur das IT-Management, um Klarheit über interne Wünsche und Vorstellungen zu gewinnen.
Der Bereich der IT Infrastructure beschreibt Anwendungen im Unternehmen, die von mehreren, bzw. auch allen Abteilungen genutzt wird. Die Anwendungen sind demnach besonders wichtig und müssen benutzerfreundlich und vielseitig einsetzbar sein.
Je nach Anwendungstyp wird hier entweder auf den federalen oder auf den IT Duopoly Entscheidungstypen gesetzt. Bei Anwendungen, die ausschließlich intern genutzt werden und womöglich auch noch unternehmensintern sind, wird die federale Variante bevorzugt. Hierbei werden die Entscheidungen vom Vorstand gemeinsam mit anderen Abteilungen und
ggf. IT-Spezialisten getroffen. Dafür beraten sich zunächst das IT-Management mit dem Vorstand, sodass anschließend der CIO mit Hilfe von dem IT-Management die finalen Entscheidungen treffen kann. Bei Anwendungen, die beispielsweise den Kundenservice betreffen, soll natürlich auch Kundenfeedback in Entscheidungen einfließen. Demnach wird hier auf das Entscheidungsprinzip der IT Duopoly gesetzt. Hier
entscheiden IT-Spezialisten gemeinsam mit anderen Gruppen, in diesem Beispiel etwa dem Team der Kundenbetreuung oder sogar gezielt mit Kunden selbst. Dafür beraten sich IT-Spezialisten unter Berücksichtigung von Kundenbewertungen und ‑meinungen und
entscheiden letztendlich auch über die Änderungen.
Business Applications meinen Anwendungen, die speziell nur von einer Abteilung genutzt werden und demnach auch nur einem Geschäftsbereich dienen. Hierbei wird auf die feudale Entscheidung gesetzt. Das heißt, dass Entscheidungen gezielt von den jeweiligen Geschäftsbereichen, gegebenenfalls mit Hilfe von IT-Spezialisten, getroffen werden. Demnach beraten sich hier zunächst die jeweilige Abteilung mit dem IT-Management, um anschließend auch die Entscheidungen zu treffen. Hierbei können auch sehr wichtige Kunden eine Rolle spielen, beispielsweise bei Anwendungen für die Geschäftsbereiche der Kundenbetreuung oder der Produktindividualisierung für die Kunden.
Final werden noch die IT Investments geregelt, nämlich erneut durch die Business Monarchy. Hierbei sollen Budgets für die IT gesetzt werden. Dafür sollen zunächst der Vorstand und das IT-Management diskutieren, wie viel Budget benötigt wird. Die Anwesenheit des IT-Managements ist hier von Bedeutung, da nur sie wissen, wie viel die IT an Budget für die nächsten Projekte benötigt. Entscheidungen werden jedoch final von dem Vorstand, jedoch in erster Linie dem Vorstandsvorsitzenden, getroffen.

Da die Organisation nicht bekannt ist und wir lediglich von außen das Unternehmen bewerten, wurde sich hier an dem Ursprungsmodell der Strukturmatrix orientiert.
Der Vorstand der Berliner Wasserbetriebe setzt sich aus drei Mitgliedern der Geschäftsführung zusammen.
Es wird angenommen, dass in den Berliner Wasserbetrieben ein CIO angestellt ist.
Im Folgenden werden Annahmen über die Struktur der Berliner Wasserbetriebe getroffen:
Business Monarchy/IT Principles
- Die strategische Rolle der IT im Unternehmen wird vom CEO unter Einbezug des Vorstandes entschieden.
Business Monarchy/IT Investment
- Die Entscheidung, wie viel Geld in welchem Bereich investiert werden soll, wird ebenfalls vom CEO unter Einbezug des Vorstandes getroffen.
Federal/IT Infrastructure
- Kritische und wichtige Infrastruktur-Services müssen geplant, geprüft und beurteilt werden. Der jeweilige Abteilungsleiter spricht sich hierfür mit dem CIO ab.
Federal/Business Applications
- Die Anforderungen an im Unternehmen verwendete oder entwickelte Systeme werden in Absprache
mit dem Abteilungsleiter, aber durch den CIO entschieden.
IT Duopoly/IT Architecture
- Das Team des CIOs fällt Entscheidungen und setzt Maßnahmen hinsichtlich der IT-Architektur um
und verantwortet diese gegenüber dem CEO
- Business Monarchy: CEO; Vorstand
- IT Monarchy: CIO; IT-Manager
- Feudal: Abteilungsleiter
- Federal: Abteilungsleiter gemeinsam mit CIO
- IT Duopoly: Abteilungsleiter und CIO oder GF gemeinsam mit CIO
- Anarchy: Wir legen die “Entscheider” nicht fest, sondern für jede Entscheidung werden einzelne “Entscheider” festgelegt-
- IT Principles: business role der IT- IT Architecture: Anforderungen an Zusammenspiel und Standardisierung
- IT Infrastructure: Hilfsstrukturen
- Business Application Needs: Bedarf an extern oder intern entwickelten Anwendungen
- IT Investment: Entscheidung, für was und wieviel Geld ausgegeben wird
Unser Unternehmen ist ein kommunaler IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung. Das IT-Selbstbedienungszentrum ITSBZ.
In der Geschäftsführung gibt es einen Finanzvorstand (CEO) und einen IT-Vorstand (CIO). Das IT-Management ist eine Stabsstelle des CIOs. Die Abteilungen Infrastruktur, Service, Kundenservice sind eng an die inhaltlichen Schwerpunkte des CIOs gebunden. Darüber hinaus sind Personal, Kommunikation und Controlling über das gesamte Unternehmen hinweg tätig. Compliance und IT-Sicherheit sind Kontrollinstanzen und Beratungsinstanzen mit unabhängiger Funktion. Über dem ITSBZ als kommunaler Dienstleister stehen der Verwaltungsrat und die aktuelle Landesregierung, die zum Teil in die Geschäfte einwirken können.
Legende:
- B = Beratende Funktion
- E = Entscheider
- CEO = Geschäftsführung
- CIO = IT-Vorstand
- SiB = IT-Sicherheitsbeauftragte
- LI = Leitung Infrastruktur
- LS = Leitung Service
- C = Compliance
- ITM = IT-Management
- Con = Controlling
- LK = Leitung Kundenservice
IT-Strategie: Grundlegende Entscheidung über den Einsatz von IT in den nächsten 5 Jahren
IT-Architektur: Anforderungen an Integration und Standardisierung
IT-Infrastruktur: gemeinsam genutzte und unterstützende Dienste
Anwendungssysteme: spezielle Geschäftsapplikationen
IT-Finanzierung: Budget und Investitionssumme