Enterprise Architecture Management

Das Enter­pri­se Archi­tec­tu­re Manage­ment beschäf­tigt sich mit der struk­tu­rier­ten Erfas­sung, Ent­wick­lung und Fort­ent­wick­lung der Orga­ni­sa­ti­on auf Basis eines ganz­heit­li­chen Orga­ni­sa­ti­ons­ver­ständ­nis­ses. Ein wesent­li­cher Schritt dazu ist die Schaf­fung von Trans­pa­renz mit­hil­fe eines Modells, das den Ist­zu­stand ver­ständ­lich macht. Die­se Trans­pa­renz ist durch­aus bereits als eigen­stän­di­ger Nut­zen zu wer­ten. Die Auf­ga­ben des EAM umfas­sen jedoch häu­fig auch die Model­lie­rung eines Soll­zu­stan­des und die Steue­rung der Trans­for­ma­ti­on der orga­ni­sa­tio­na­len Rea­li­tät vom Ist zum Soll. 

Architecture Development Method (ADM)

Das Vor­ge­hen zur Eta­blie­rung eines EAM unter­schei­det die fol­gen­den Phasen:

  1. Vor­be­rei­tung (Preli­mi­na­ry[2])
  2. ADM-Zyklus
    • Archi­tek­tur-Ziel (Archi­tec­tu­re Vision)
    • Archi­tek­tur­ebe­nen modellieren 
      • Geschäfts­ar­chi­tek­tur (Busi­ness Architecture)
      • Infor­ma­ti­ons­sys­tem­ar­chi­tek­tu­ren (Infor­ma­ti­on Sys­tems Architectures)
      • Tech­nik­ar­chi­tek­tur (Tech­no­lo­gy Architecture)
    • Umset­zung
      • Umset­zungs­grob­pla­nung (Oppor­tu­nities and Solutions)
      • Umset­zungs­fein­pla­nung (Migra­ti­on Planning)
      • Gover­nan­ce der Umset­zung (Imple­men­ta­ti­on Governance)
      • Ver­än­de­rungs­ma­nage­ment (Archi­tec­tu­re Chan­ge Management)

3. Anfor­de­rungs­ma­nage­ment (Requi­re­ments Management)

TOGAF, ArchiMate und Archi

Die Open Group lie­fert mit TOGAF eine umfang­reich doku­men­tier­te Vor­ge­hens­wei­se, die in Form des ADM detail­liert beschreibt, in wel­che Pha­sen sich das EAM unter­tei­len lässt und was in den ein­zel­nen Pha­sen zu tun ist.

Archi­Ma­te ist eine umfang­rei­che Samm­lung von Model­lie­rungs­no­ta­tio­nen für das EAM, die auch jen­seits von TOGAF ein­ge­setzt wer­den kön­nen, die aber natür­lich sehr gut zum ADM passen.

Es gibt eine Rei­he von Soft­ware­pro­duk­ten, wel­che die Erstel­lung von Archi­Ma­te-Model­len ermög­li­chen; eines davon ist das kos­ten­los erhält­li­che Archi[3].

Reifegradmodelle

Ein Rei­fe­grad­mo­dell bewer­tet die Rei­fe[4] einer Ein­heit, z. B. eines Pro­zes­ses, einer Grup­pe von Pro­zes­sen oder einer Orga­ni­sa­ti­on, in meh­re­ren Stu­fen. Jeder Ein­heit kann ein adäqua­ter Rei­fe­grad zuge­wie­sen wer­den, bis zu dem die Ein­heit schritt­wei­se ver­bes­sert wird.

Kritische Würdigung des EAM
Ein gut umge­setz­tes EAM ist ein mäch­ti­ges Steue­rungs­werk­zeug, das auch gro­ßen Orga­ni­sa­tio­nen ein fle­xi­bles Agie­ren ermög­licht. Das EAM weist einen ver­gleichs­wei­se hohen Detail­grad auf und ermög­licht somit auch eine ver­gleichs­wei­se detail­lier­te Pla­nung, Simu­la­ti­on und Durch­füh­rung von orga­ni­sa­tio­na­len Transformationen.

[1]      …zum Model­lie­rungs­zeit­punkt aktuellen…

[2]      In der Klam­mer befin­det sich der TOGAF Begriff, die Über­set­zun­gen und die zusätz­li­chen Glie­de­rungs­ebe­nen stam­men vom Autor.

[3]      http://archimatetool.com

[4]      Die „Rei­fe“ kann in etwa als die Qua­li­tät betrach­tet werden.