IT-Ressourcen-Management

Das IT-Res­sour­cen-Manage­ment steu­ert die Beschaf­fung und den Ein­satz der zur Leis­tungs­er­brin­gung not­wen­di­gen Res­sour­cen. Tra­di­tio­nell wer­den ins­be­son­de­re die fol­gen­den Res­sour­cen als steue­rungs­re­le­vant erach­tet[1]:

  • Anwen­dun­gen: die Anwen­dun­gen, die von der IT ein­ge­setzt wer­den, um eine Leis­tung zu erzie­len, z. B. Entwicklungsumgebungen.
  • Infor­ma­tio­nen: auch Infor­ma­tio­nen kön­nen eine Res­sour­ce dar­stel­len, z. B. Infor­ma­tio­nen von Bör­sen­diens­ten für eine Aktienhandel-Anwendung.
  • Infra­struk­tur: als Infra­struk­tur kön­nen alle Res­sour­cen ange­se­hen wer­den, die als Grund­la­ge für meh­re­re Leis­tungs­er­brin­gungs­be­rei­che die­nen, z. B. die Computer-Netze.
  • Per­so­nal: die Per­so­nen, die Leis­tun­gen erbrin­gen, unab­hän­gig davon, ob es sich um inter­ne oder exter­ne Mit­ar­bei­ter handelt.

Eine Grund­fra­ge des IT-Res­sour­cen-Manage­ments ist, wer die benö­tig­ten Res­sour­cen besit­zen und wer das Per­so­nal beschäf­ti­gen soll. In Form des soge­nann­ten Out­sour­cing wer­den Tei­le der Leis­tungs­er­brin­gung an exter­ne Orga­ni­sa­tio­nen abge­ge­ben, die dann auch die dafür not­wen­di­gen Res­sour­cen ver­ant­wor­ten[2].

Vom Out­sour­cing zu unter­schei­den ist das soge­nann­te Off­sho­ring, wel­ches den Ort der Leis­tungs­er­brin­gung behan­delt[3]. Das Off­sho­ring ver­folgt eben­falls das Ziel der Kos­ten­ein­spa­rung, indem die gerin­ge­ren Gehalts­ni­veaus ande­rer Län­der aus­ge­nutzt werden.

Es kann z. B. hin­sicht­lich der Ver­bund­stär­ke in das inter­ne und das exter­ne Out­sour­cing unter­schie­den wer­den. Beim exter­nen Out­sour­cing ist der Out­sour­cing-Neh­mer eine Orga­ni­sa­ti­on, die kei­ne nen­nens­wer­te recht­li­che Ver­flech­tung mit dem Out­sour­cing-Geber auf­weist, beim inter­nen Out­sour­cing besteht dage­gen solch eine Ver­bin­dung, z. B. indem der Out­sour­cing-Geber eine zwar eigen­stän­di­ge, jedoch in sei­nem Eigen­tum ste­hen­de Toch­ter­ge­sell­schaft gründet.

Die Ver­bund­stär­ke kann durch die Art der Ver­trags­be­zie­hung wei­ter kon­kre­ti­siert wer­den. Zu unter­schei­den sind[4]:

  • Eigen­er­stel­lung
  • Grün­dung gemein­sa­mer Servicegesellschaften
  • Betei­li­gung an IT-Dienstleistern
  • Lang­fris­ti­ge Ver­trä­ge mit IT-Dienstleistern
  • Mit­tel- und kurz­fris­ti­ge Ver­trä­ge mit IT-Dienstleistern
  • Fremd­be­zug auf Basis spon­ta­ner Marktbeziehungen

Zur Wahl einer geeig­ne­ten Art der Ver­trags­be­zie­hung kann die Ein­schät­zung des Insour­cing-Poten­zi­als und der Out­sour­cing-Restrik­ti­on hilf­reich sein.

Auch wenn Auf­ga­ben extern bear­bei­tet wer­den kön­nen, ver­fügt die IT-Orga­ni­sa­ti­on nor­ma­ler­wei­se über eige­ne Mit­ar­bei­ter. Gera­de im IT-Bereich, der immer kom­ple­xer und spe­zia­li­sier­ter wird, ist es erfolgs­kri­tisch, geeig­ne­te Mit­ar­bei­ter zu rekru­tie­ren, aus­zu­bil­den und an das Unter­neh­men zu bin­den[5]. Ein Ansatz dazu ist das soge­nann­te Talentmanagement.

[1]      Vgl. ITGI (2005), S. 26.

[2]      Vgl. von Jouan­ne-Died­rich/S­la­ar/­Schmidt (2008), S. 73.

[3]      Vgl. Teich/Kolbenschlag/Reiners (2008), S. 187 ff.

[4]      Teubner/Mocker (2005), S. 544 f. und ähn­lich Burr (2005), S. 41.

[5]      Vgl. Micha­el­s/Hand­field-Jones/A­xel­rod (2001) zum „War for Talent“.