IT-Service-Management (ITSM)

Das ITSM ver­folgt ins­be­son­de­re das Ziel, IT-Leis­tun­gen aus der Sicht­wei­se der Emp­fän­ger die­ser Leis­tun­gen zu betrach­ten und nicht aus der Sicht­wei­se der Leis­tungs­er­brin­ger[1]. Die IT muss sich an den Bedürf­nis­sen der Kun­den – das kön­nen sowohl exter­ne als auch inter­ne Kun­den sein – ori­en­tie­ren und wird dabei zum Dienst­leis­ter[2]. Dienst­leis­tun­gen ermög­li­chen es den Kun­den, Leis­tun­gen in Anspruch zu neh­men, ohne die Ver­ant­wor­tung für die mit der Leis­tungs­er­brin­gung ver­bun­de­nen Risi­ken und Kos­ten zu tra­gen[3].

Im Zen­trum des ITSM ste­hen vier Themenfelder:

  • der Kun­de,
  • der Dienst­leis­ter,
  • die Dienst­leis­tung
  • und deren Vergütung.
Erbrin­gung von Dienstleistungen

 

Eine Dienst­leis­tung lässt sich durch fol­gen­de Cha­rak­te­ris­ti­ka beschrei­ben[4]:

  • Sie ist weit­ge­hend imma­te­ri­ell, auch wenn es mög­lich ist, dass die Dienst­leis­tung mate­ri­el­le Kom­po­nen­ten beinhal­tet und mate­ri­el­le Kom­po­nen­ten zu ihrer Erstel­lung ver­wen­det wer­den, z. B. Com­pu­ter Hard­ware[5].
  • Leis­tungs­er­stel­lung und Leis­tungs­ver­brauch fal­len zusam­men, daher kann eine Dienst­leis­tung nicht gela­gert wer­den. Jedoch sind teil­wei­se die Ergeb­nis­se und die Res­sour­cen zur Erbrin­gung der Dienst­leis­tung lager­fä­hig und das Poten­zi­al zur Erbrin­gung einer Dienst­leis­tung kann unter­schied­lich dimen­sio­niert sein, z. B. kann eine grö­ße­re oder eine gerin­ge­re Anzahl von IT Mit­ar­bei­tern beschäf­tigt werden.
  • Bei einer Dienst­leis­tung wird ein soge­nann­ter exter­ner Fak­tor inte­griert, dabei kann es sich z. B. um IT-Sys­te­me oder Mit­ar­bei­ter des Kun­den handeln.

Hin­sicht­lich der Bezie­hung zwi­schen Kun­de und Dienst­leis­ter ist ins­be­son­de­re zu unter­schei­den, ob vor­her bereits ein inter­nes Ver­hält­nis zwi­schen bei­den exis­tiert hat oder ob die Bezie­hung bereits in Form einer Kun­de-Dienst­leis­ter-Bezie­hung auf­ge­nom­men wur­de. Im ers­ten Fall wur­de das tra­di­tio­nel­le Ver­hält­nis zwi­schen Fach­ab­tei­lung und IT-Abtei­lung ledig­lich durch das moder­ne­re Ver­hält­nis zwi­schen Kun­de und Dienst­leis­ter abge­löst. Der letz­te­re Fall ist nor­ma­ler­wei­se bei exter­nen Dienst­leis­tern anzutreffen.

Hin­sicht­lich der Höhe der Ver­gü­tung las­sen sich theo­re­tisch zwei extre­me Posi­tio­nen iden­ti­fi­zie­ren: der Dienst­leis­ter hat bei iso­lier­ter Betrach­tung der Ver­gü­tung ein Inter­es­se an einer unend­lich hohen, der Kun­de dage­gen an einer unend­lich nied­ri­gen Vergütung.

[1]      Vgl. Goeken/Heck/Klein (2008), S. 30 und Nitzsch­ke (2008), S. 56.

[2]      Die Begrif­fe „Dienst­leis­ter“ und „Kun­de“ haben durch­aus auch eine meta­pho­ri­sche Funk­ti­on, die auf den viel­fäl­ti­gen Kon­no­ta­tio­nen der Begrif­fe beruht.

[3]      Vgl. OGC (2007a), S. 16.

[4] Vgl. Ber­ger (2007), S. 14 f., von Wangenheim/Holzmüller (2005), S. 248 ff., Burr (2007), S. 88 f., Hipp/Verworn (2007), S. 95, Littkemann/Holtrup (2007), S. 201 f., Gausemeier/Herbst/Eilerts (2007), S. 359 f. und Kopperger/Kunsmann/Weisbecker (2006), S. 118.

[5] Vgl. Möhrle/Hartung/Spilgies (2007), S. 140 ff. und Bullinger/Bienzeisler (2007), S. 163 ff.