IT-Strategie

Das The­ma IT-Stra­te­gie wird häu­fig unter dem Gesichts­punkt des Anglei­chens an die Unter­neh­mens­stra­te­gie[1] dis­ku­tiert[2]. Die­ser Aspekt wird im Zusam­men­hang mit den Auf­ga­ben­be­rei­chen Align­ment und Enab­ling eben­falls behan­delt. Zunächst soll jedoch her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den, was eine Stra­te­gie ist. Der Begriff der Stra­te­gie stammt ursprüng­lich aus der Kriegs­füh­rung und bezeich­net dort eine ganz­heit­li­che Betrach­tung des Krie­ges, über das ein­zel­ne Gefecht hin­aus. In der Unter­neh­mens­pra­xis gel­ten vor allem die Auf­fas­sun­gen der Stra­te­gie als Mus­ter von Hand­lun­gen und der ganz­heit­li­chen Pla­nung. Häu­fig wird auch noch zwi­schen beab­sich­tig­ten und rea­li­sier­ten Stra­te­gien unter­schie­den, da Stra­te­gien sich als Mus­ter aus einer Viel­zahl von Ein­zel­ent­schei­dun­gen, auch in Abwei­chung von der ursprüng­lich geplan­ten Stra­te­gie, her­aus­bil­den kön­nen[3]. Fol­gen­de gemein­sa­me Merk­ma­le einer Stra­te­gie las­sen sich identifizieren:

  • Gesamt­or­ga­ni­sa­ti­ons­be­zug,
  • Ergeb­nis­ori­en­tie­rung,
  • Kon­kur­renz­be­zug,
  • Kun­den­be­zo­gen­heit,
  • Lang­fris­tig­keit.

Der Markt-basier­te Ansatz geht ins­be­son­de­re auf Por­ters Five-For­ces-Modell zurück[4]. Das Five-For­ces-Modell iden­ti­fi­ziert fünf Markt­kräf­te, denen eine Unter­neh­mung in einer bestimm­ten Bran­che aus­ge­setzt ist:

  • Exis­tie­ren­der Wett­be­werb inner­halb der Branche
  • Lie­fe­ran­ten
  • Ersatz­pro­duk­te
  • Käu­fer
  • Markt­ein­tritt neu­er Wettbewerber

Das Busi­ness Moti­va­ti­on Model (BMM) zeigt, wie sich Stra­te­gien ablei­ten und umset­zen las­sen. Das BMM wird von der Object Manage­ment Group (OMG) betreut, einer Ver­ei­ni­gung, wel­che sich mit der Stan­dar­di­sie­rung von Vor­ge­hens­wei­sen ins­be­son­de­re im IT-Bereich beschäf­tigt[5].

Für die IT ist die Ein­schät­zung und Pla­nung von Tech­no­lo­gien[6] von zen­tra­ler Bedeu­tung. Die Ein­schät­zung des zukünf­ti­gen tech­no­lo­gi­schen Fort­schritts stellt aller­dings eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar, da häu­fig meh­re­re alter­na­ti­ve Ansät­ze mit­ein­an­der kon­kur­rie­ren, bis sich ein soge­nann­tes domi­nan­tes Design herauskristallisiert.

[1]      …oder auch die Stra­te­gie einer ande­ren Organisationsform.

[2]      Vgl. u.a. Krcmar (2005), S. 315 ff.

[3]      Vgl. Mintzberg/Ahlstrand/Lampel (2007), S. 25 ff.

[4]      Vgl. Por­ter (1980). 

[5]      Zum Busi­ness Moti­va­ti­on Model vgl. OMG (2008).

[6]      Der Begriff Tech­no­lo­gie wird im Zusam­men­hang mit der Tech­no­lo­gie­stra­te­gie prag­ma­tisch als Hard- und Soft­ware etc. ver­stan­den. Eigent­lich ist die­se Auf­fas­sung aber zu undif­fe­ren­ziert. Zum einen kann zwi­schen Tech­no­lo­gie und Tech­nik dahin­ge­hend unter­schie­den wer­den, dass die kon­kre­te Hard- und Soft­ware etc. der Tech­nik zuzu­ord­nen sind und die Tech­no­lo­gie sich mit der Erstel­lung und Anwen­dung von Tech­nik beschäf­tigt. Zum ande­ren kann jede struk­tu­rier­te Hand­lungs­wei­se als Tech­nik ange­se­hen wer­den, wie z. B. eine Buchungs­tech­nik. Die Aspek­te der Ablei­tung von Buchungs­tech­ni­ken wären dem­nach eine Tech­no­lo­gie. Da eine Tech­no­lo­gie­stra­te­gie sowohl Tech­nik als auch Aspek­te ihrer Anwen­dung und Erstel­lung the­ma­ti­sie­ren kann, wäre die kor­rek­te Bezeich­nung dem­nach Tech­nik- und Tech­no­lo­gie­stra­te­gie. Eine Goog­le­su­che nach die­sem Begriff ergab am 18.1.2020 exakt 0 Tref­fer, was dar­auf schlie­ßen lässt, dass die Bezeich­nung zumin­dest sehr unüb­lich ist.