Werkzeuge des IT-Managements

Werk­zeu­ge unter­stüt­zen per­so­nel­le Auf­ga­ben­trä­ger bei der Erfül­lung von Auf­ga­ben. Die Anwen­dung und Aus­wahl von geeig­ne­ten Werk­zeu­gen ist ins­be­son­de­re bei schwach struk­tu­rier­ten Auf­ga­ben kei­nes­wegs tri­vi­al und IT-Mana­ger sind ten­den­zi­ell mit die­ser Art von Auf­ga­ben kon­fron­tiert. Auch wenn immer mehr Tätig­kei­ten in Form von Pro­zes­sen stan­dar­di­siert wer­den, müs­sen die IT-Mana­ger die­se Pro­zes­se zunächst ein­rich­ten, sie müs­sen die­se Pro­zes­se lau­fend ver­bes­sern und es erge­ben sich auch dar­über­hin­aus­ge­hend lau­fend neue und damit zunächst schwach struk­tu­rier­te Aufgabenstellungen.

Ein Bei­spiel für ein recht weit ver­brei­te­tes Werk­zeug ist die Sta­ke­hol­der-Ana­ly­se, die IT-Mana­ger mit­hil­fe eines kla­ren Vor­ge­hens bei der Iden­ti­fi­ka­ti­on, Prio­ri­sie­rung und Berück­sich­ti­gung von Sta­ke­hol­dern unterstützt. 

Sta­ke­hol­dern, resp. Anspruchs­grup­pen sind Per­so­nen oder Grup­pen, die ein Inter­es­se an einer bestimm­ten Maß­nah­me, einem Unter­neh­men, einem Pro­jekt etc. haben. Die­se Anspruchs­grup­pen haben Bedürf­nis­se, Inter­es­sen und dar­aus abge­lei­te­te Ziele.

Heu­te ist die Sta­ke­hol­der-Ana­ly­se ein Stan­dard-Werk­zeug. Als Sta­ke­hol­der-Kate­go­rien wer­den in der Lite­ra­tur meist Anteils­eig­ner, Kun­den, Kon­kur­ren­ten, Lie­fe­ran­ten, Mit­ar­bei­ter, das Manage­ment und der Staat genannt.

Die­se grund­sätz­li­che Idee von Sta­ke­hol­dern ist von kon­kre­ten Vor­ge­hens­wei­sen zur Iden­ti­fi­ka­ti­on der für ein kon­kre­tes Vor­ha­ben rele­van­ten Sta­ke­hol­der zu unter­schei­den. Es wird daher in Werk­zeu­ge in Form von Kon­zep­ten und Werk­zeu­ge in Form von Ver­fah­ren unterschieden.

Die Nutz­bar­ma­chung in  Form einer kon­kre­ten Ver­fah­rens­be­schrei­bung wird  als Instru­men­ta­li­sie­rung bezeich­net. Die Instru­men­ta­li­sie­rung von Werk­zeu­gen kann, je nach Not­wen­dig­keit, mehr oder weni­ger struk­tu­riert aus­schließ­lich im Kopf des Auf­ga­ben­trä­gers oder durch expli­zi­te Ver­fah­rens­be­schrei­bun­gen erfolgen. 

Bei der Erfül­lung einer Auf­ga­be kom­men häu­fig meh­re­re Werk­zeu­ge zum Ein­satz, die ent­we­der ganz spe­zi­ell auf die­se eine Auf­ga­be zuge­schnit­ten sind, wie z. B. die Sta­ke­hol­der-Ana­ly­se oder einen unter­stüt­zen­den Cha­rak­ter auf­wei­sen, wie z. B. das Brain­stor­ming zur krea­ti­ven Ideen­ent­wick­lung. Werk­zeu­ge kön­nen daher in Haupt­werk­zeu­ge und Hilfs­werk­zeu­ge unter­schie­den wer­den. Was Haupt- und was Hilfs­werk­zeu­ge sind, ist aller­dings von der kon­kre­ten Auf­ga­be abhängig.

Mit den Werk­zeug-Seri­en lässt sich noch eine wei­te­re Art von Werk­zeu­gen unter­schei­den. Die­se stel­len sel­ber ein Werk­zeug dar, erfül­len jedoch ihre Auf­ga­be durch eine Serie von Ein­zel-Werk­zeu­gen, die unter­ein­an­der in einem Kon­text stehen.

Die Anwen­dung von Werk­zeu­gen erfolgt in der Pra­xis expli­zit oder intui­tiv[1] und die intui­ti­ve Anwen­dung kann gera­de bei erfah­re­nen IT-Mana­gern durch­aus der bes­te Weg sein, die nur schwach struk­tu­rier­ten Kon­zep­te als Werk­zeu­ge zu nut­zen. Die intui­ti­ve Werk­zeug­an­wen­dung muss auch nicht im Wider­spruch zu einer sys­te­ma­ti­schen Anwen­dung ste­hen, da die Sys­te­ma­tik bei erfah­re­nen IT-Mana­gern auch im Kopf erfol­gen kann.

 

[1]      Intui­tiv bedeu­tet hier, dass Wis­sen unter­be­wusst genutzt wird, ohne lan­ge nachzudenken.